Donnerstag, 24. Januar 2019

Appell an die Stadtratsmitglieder




[Hintergrund dieses Appells war, dass 3 Tage vor der Ausschußsitzung für Stadtentwicklung am 24.01.2019 ein Antrag der AWG und der FDP beim Stadtbaurat eingegangen war, der 5 wesentliche Abweichungen  zum Rahmenplan der Weststadt und der baulichen Entwicklung vorsah, die unseres Erachtens nach, alle wesentlichen Vorstellungen und Wünsche des Runden Tisches mißachtet. Und wir reden hier nicht von Dachziegel- und Klinkerfarben]



Sehr geehrte Ratsmitglieder,

die Ausschüsse und Kommissionen beschäftigen sich in diesen Wochen in großer Eile mit der baulichen Entwicklung der Weststadt Leer auf der Grundlage der Empfehlungen des Rundes Tisches. Der dem Ausschuss für Stadtentwicklung vorgelegte Antrag der AWG-Fraktion hebelt – wie der aufmerksame Leser ganz schnell feststellt – fast sämtliche Empfehlungen des Runden Tisches aus. Da stellt sich natürlich die Frage, welchen Sinn eine Bürgerbeteiligung in solch einem wichtigen, basisdemokratischen Programm, wie es die Soziale Stadt darstellt, überhaupt macht.

Ist Ihnen als den verantwortlichen Politikern und Ratsmitgliedern klar, dass Sie im Rahmen dieses Antrags für die „großen Klötze“ stimmen, die zwar nach §34 BauGB möglich sind, gegen die sich aber sowohl die Bewohner der Weststadt als auch zahlreiche andere Menschen im gesamten Stadtgebiet deutlich ausgesprochen haben? Die Großbauten, die in den letzten Jahren in Leer entstanden sind, erscheinen uns nicht nur als unschön und nicht kleinstadtgerecht, vor allem sind sie unbezahlbar für all jene, die sowieso schon wenig haben. Großzügige Interpretationen des Baurechts alleine führen nicht automatisch zu „bezahlbarem Wohnraum“, wie man am Beispiel der Harderwyker Gärten sehen kann. Dafür müssten die Baugenehmigungen an die Bedingung des Sozialen Wohnungsbaus geknüpft sein.

Wir möchten an Sie appellieren, die Wünsche, Sorgen und Bedenken der Bürger über maßlose Nachverdichtung und alle damit zusammenhängenden Probleme ernst zu nehmen! Wenn man, wie es jetzt geschieht, wenig transparent nur drei Tage vor der Ausschusssitzung und ohne Einbeziehung des Runden Tisches Weststadt Papiere zur Entscheidung vorlegt, die sich gegen die ausdrücklichen Interessen der Bewohner des Viertels richten, kann man damit nicht das Vertrauen in die lokale Politik stärken.

Mit freundlichen Grüßen

Kurt Sommer
für den Vorstand des Vereins für die Weststadt Leer

Mittwoch, 23. Januar 2019

Presseerklärung: Politik stellt sich gegen die Bürger



###Presseerklärung###

POLITIK STELLT SICH GEGEN DIE BÜRGER DES RUNDEN TISCHS WESTSTADT

Die Sanierungskommission hatte noch am letzten Dienstag, 15. Januar, beschlossen, dass die Empfehlungen des Runden Tischs Weststadt zur Grundlage  „bei der sanierungsrechtlichen  Beurteilung  von  Bauanträgen  (§§ 144 ff. BauGB)  bis zur flächendeckenden  Aufstellung  von  (Sanierungs-)Bebauungsplänen" dienen sollen.
Jetzt befindet der Ausschuss für Stadtentwicklung am 24. Januar in großer Eile über einen Antrag der Politik, der zentrale Ergebnisse dieses basisdemokratischen Gremiums der Weststadt negiert.
Das Ergebnis von einem Jahr intensiver Bürgerbeteiligung - unter Einbeziehung von Experten den Stadtwerken Leer beim Thema Entwässerung - beim Runden Tisch soll damit mit einem Federstreich verworfen werden.
Der Runde Tisch Weststadt hat sich insbesondere gegen große Klötze in seinem Quartier ausgesprochen.
Ein Antrag der AWG-Fraktion sieht dagegen vor, das Empfehlungen des Runden Tischs Weststadt zur Größe von Gebäuden und gegen zu starke zur Nachverdichtung unwirksam werden sollen. So sollen an den Hauptachsen durchgängig zwei- statt eingeschossiger Gebäude möglich sein, die Gebäudetiefe soll von 15m auf  20m verlängert werden können.
Zudem soll der Rahmenplan nicht wie vorgesehen durchgehend als Übergangsregelung gelten. Vielmehr soll es in Teilen des Sanierungsgebiets offensichtlich gar keine Übergangsregelung geben.
Das Ganze passiert unter dem Vorwand der Förderung des sozialen Wohnungsbaus. Es wird jedoch an keiner Stelle sichergestellt, dass die Aufweichung der Empfehlungen des Rundes Tischs tatsächlich zu günstigem Wohnraum führen.

Vereinsgründung

###Neugründung des „Vereins für die Weststadt Leer“###

Der „Verein für die Weststadt Leer“ wurde am 22. Januar 2019 gegründet. Vereinszweck ist Erhalt und Entwicklung einer zukunftsfähigen Weststadt Leer. Durch die Verfolgung seiner Zwecke setzt sich der Verein für die Steigerung der Lebensqualität im Stadtteil Leer West ein. Er will dieses Ziel im Zusammenwirken mit anderen Vereinen, den demokratischen Parteien, der Stadtverwaltung und sonstigen Interessengruppen umsetzen.