Am 2.11.23 haben Stadt und Sanierungsmanagement eine Anliegerversammlung veranstaltet.
Die Weststädterin Hilke Boomgaarden fasst sie in ihrem Brief an die Verantwortlichen wie folgt zusammen. So wie hier beschrieben stellt sich die Stadt selbst kein gutes Zeugnis für ihre Bürgerbeteiligung aus.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich wurde als Anlieger der Wynhamerstr. 4 , dessen Hausbesitzerin ich ebenfalls bin. Zur Anwohnerversammlung am 2.11. von der Stadt eingeladen. Unsere Mieter im Haus Wynhamerstr. bekamen ebenfalls eine Einladung. Mein Mann und ich nicht, obwohl wir gemeinsam Besitzer des letzteren Hauses sind. Unsere Mieter haben uns die Einladung gezeigt, da wir sowieso in engem Kontakt stehen fanden sie sich durch uns genügend vertreten. Im weitern Verlauf des Briefes schreibe ich im Namen meinens Ehemannes Manfred Boomgaarden und der Familie Dierks.
Anmerken möchte ich zunächst, dass der für die Anwohnerversammlung vorgesehene Raum im Haus Hermann viel zu klein bemessen war. Die Versammlung wurde daraufhin auf 2 Räume aufgeteilt. Die vorgesehene Informationsdokumentation über die Vorplanung des 3. Bauabschnitts durch das Ingenieurbüro Börjes fand zeitversetzt in beiden Räumen statt. Anschließend sollten die Geladenen ihre Bemerkungen niederschreiben und abgeben(Wo?). Schreiben war bei Enge unmöglich. Also mussten die Fragen und Anregungen zuhause ausgefüllt werden. Das Handout zur Präsentation der Planung 3.
Bauabschnitt, wäre dann hilfreich gewesen, wenn es lesbar wäre. Ohne Lupe, keine
Chance!
Leider war es ebenfalls in den gewählten Räumen kaum möglich auf gestellte Fragen eine einheitliche Antwort zu bekommen. Da in mindestens 4 Bereichen innerhalb eines Raumes (unterer Raum)unterschiedliche Fragen gestellt wurden, deren Antworten von Mitarbeitern der Stadt und des Ingineurbüros eben wegen der 4 Bereiche nicht alle Versammelten erreichten.
Auf meine Frage, warum man für die Veranstaltung keinen größeren Raum gewählt habe, sagte man mir, dass nicht mit solch einer hohen Beteiligung gerechnet worden sei. Bei einer vorhergehenden Anwohnerversammlung im Hermann Lange Ring seien nur 10 Anwohner erschienen. Ich gehe davon aus, dass die Anwohner im Hermann Lange Ring hauptsächlich Mieter sind, die unseres Quartiers vermutlich größtenteils Eigentümer. Als Eigentümer habe ich ein vollkommen anderes Interesse an der Straßengestaltung, wobei ich den Mietern nicht unterstellen möchte kein Interesse an der Gestaltung ihrer Straße zu haben. Daher auch die anzahlmässig größere Beteiligung. Die Verschiebung der
Versammlung auf einen anderen Termin in einen größeren Raum, z.B. Rathaus sei aus Zeitgründen nicht mehr möglich, weil man unter Zeitdruck stehe. Im nächsten Jahr wolle man zeitig mit dem Bauabschnitt beginnen.
Meine Meinung und die meines Mannes, sowie unserer Mieter zur Gestaltung unserer Straße(Wynhamerstraße) und dem Quartier: Wir möchten die vorhandene aufrechte Klinkerpflasterung behalten.
Die Straße(en) ist/sind meines Wissens nach, die letzten Straßen in Leer, die in ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild noch erhalten sind. Sie gehören zu einem denkmalschutzwürdigemEnsemble, das erhalten bleiben muss. Häuser und Straßen bilden eine Einheit, strahlen eine besondere Ruhe aus. Das muss so bleiben.
Großformatige Betonpflasterungen, Pflanzbuchten usw.würden stören. Ich wüsste nicht, dass es bei der derzeitigen Pflasterung zu besonders vielen Unfällen gekommen ist, weil man überrascht war, dass plötzlich eine Straße quert und die Querung nicht durch eine unterschiedliche Pflasterung markiert war.
Bisher hat der Geräuschpegel der durch das Befahren der Klinkerpflasterung lt. Planer besonders hoch sein soll,uns Bewohner nicht gestört. Hier muss nämlich langsam gefahren werden, wenn man sich an die Verkehrsregeln hält.
Eine zusätzliche Beruhigung ist nicht notwendig!
Am Eingang des Quartier stehen „Durchfahrt verboten“ sowie „Für Anlieger frei“ Schilder. Die Planer waren angeblich überrascht, dass es solche Schilder dort gibt. Frage ihrerseits, wer hat sie dort aufgestellt? Antwort...........? Die Anlieger stellen keine Schilder auf. Ich war vor 22 Jahren damals beim Kauf meines Hauses froh, in eine beruhigte Zone ziehen zu können.
Außerdem befindet sich das gesamte Gebiet bereits in einer 30er Zone.
Das Argument, eine Spielstaße sorgt für Beruhigung, ist auf die betreffende Straße bezogen sicherlich richtig.
Autofahrer die, die Wynhamerstrasse nutzen, müssen jetzt noch „rechts vor links“ Ecke Dollartstraße achten. Sobald die Dollatstraße zur Spielstraße umgestaltet wird, können sie „volle Pulle durchbrettern“, ohne auf die Vorfahrt achten zu müssen. Ein Widerspruch für eine angebliche Beruhigung.
Wichtig wären hin und wieder Geschwindigkeitskontrollen in unserem Qartier. Unerheblich ob im alten oder neuen Zustand.
Am Ende noch ein Vorschlag zur Gestaltung:
Die Klinkersteinpflasterung könnte aufgenommen und die Steine umgedreht werden. Sie sind angeblich abgefahren und zu 20 Prozent zerstört. Die Zerstörung bezweifle ich. Was erwartet man von einer Straße, die fast 90 Jahre Jahre alt ist? Bestimmt nicht solch ein gutes Erscheinungsbild.
Das einheitliche Bild wäre dann jedoch auch noch gegeben, wenn man den Fusssweg auf der einen Seite mit flachverlegten Klinkern verbreitern würde. Dabei stehen dann die aufgenommenen Strassenklinker für die Verbreiterung der Fahrbahn zur Verfügung. Gespart werden Kosten für neue Steine sowie derenTransportkosten. Vorhandene Ressourcen werden genutzt, zusätzlicher Anfall von CO2 vermieden...
Und noch ein Vorschlag zum Schluss: alle noch anstehenden Leitungserneuerungen (Abwasserrohre, Gas und Stromleitungen usw.) bitte in Verbindung mit der Straßensanierung in Angriff nehmen. Absprachen sind notwendig. Sonst haben wir die neuen Pflasterungen nach einiger Zeit wieder zerstört. Wieder würden Kosten für Kontrollen und Reparaturen anfallen.
Das Alles wäre doch sehr nachhaltig!
Freundliche Grüße
Hilke Boomgaarden