Mittwoch, 22. Mai 2019

Infoabend FaCit

Am 21.Mai fand im Rathaus ein Infoabend für die Bürger zum Projekt der fahrradfreundlichen Umgestaltung des Innenstadtrings statt.

Zunächst wurde das Konzept vorgestellt.
Herr Alrutz vom Planungsbüro PGV wies zunächst darauf hin, dass radfahrende Kunden in der Innenstadt mehr Geld ausgeben als die, die mit dem Auto kommen. Zudem seien Radfahrer treue Kunden, wovon der Einzelhandel besonders profitiere. Das Konzept FaCit ist zudem so geplant, dass dem Autoverkehr kein Nachteil entsteht. Insgesamt ergibt sich so eine Win-Win-Situation, weil der Autoverkehr besonders von der Verlagerung des Verkehrs auf das Fahrrad profitiert: Dann ist mehr Platz für die Verbleibenden Autofahrer.
Die Projektskizze ist hier verfügbar.

Die Bürgermeisterin hat ein weiteres Ingenieurbüro beauftragt, den Einfluss von FaCit auf den Autoverkehr zu analysieren. Das Ergebnis war, dass es keinen nennenswerten Einfluss auf den Autoverkehr hat. Durch die Attraktivitätssteigerung erwartet auch das Büro IST einen Verlagerungseffekt auf das Fahrrad, wovon der Autoverkehr profitiert. Uneinigkeit besteht lediglich bei der Kreuzung Bürgermeister-Ehrenholz-Straße/Friesenstraße. IST schlägt vor, hier die Einfädelungsspur hinter dem Stop-Schild beizubehalten.

Nach einigen inhaltlichen Nachfragen gibt es eine Diskussion.
Die Bürgermeisterin weist darauf hin, dass das Büro IST bestätigt hat, dass das FaCit-Konzept keine Nachteile für den Autoverkehr mit sich bringt.

Verschiedene Wortmeldungen der anwesenden Bürger besagen, dass davon ausgegangen wird, dass der Autoverkehr von FaCit profitiert.
Eine Radfahrerstadt wird als besonders lebenswert angesehen, was sich auch an Städten wie Groningen erkennen lässt.

Es wird auch darauf hingewiesen, dass für Radfahrer ein bemerkenswertes Sicherheitsproblem auf Leeraner Straßen besteht. "Radschutzstreifen" - insbesondere solche die im Nichts enden wie an Kreiseln - werden als Gefahr beschrieben, die Menschen davon abhält, Fahrrad zu fahren.
Zudem wird die Befürchtung geäußert, dass sich - wie beim städtischen Radverkehrskonzept - trotz der guten Planungen nichts tut.

Anton Scholtalbers berichtet, dass Bundesverkehrsminister Scheuer Standards für Radwege verkündet hat. Die FaCit-Planung entspricht also dem neuen Standard, nicht einer sensationellen Radverkehrsförderung.

Johannes Poppen versichert, die Werbegemeinschaft wolle Radfahrer nicht verbannen, das Konzept sei aber falsch. Er bezweifelt, dass Radfahrer nennenswerte Kaufkraft in die Innenstadt bringen und befürchtet, dass Autofahrer Leer meiden, wenn neben der Straße ein breiter Radweg gebaut wird.

Der ADFC weist darauf hin, dass das Stauproblem in Leer nicht in einem verstopften Innenstadtring besteht, sondern in verstopften Zufahrtsstraßen.
Zudem sei Sicherheit wichtiger als schnell fließender Verkehr.

Abschließend erinnert Mischa Lauterbach (Fridays for Future) daran, dass es darum geht, die Welt vor der Klimakatastrophe zu bewahren.
Fridays for Future verlangt von der Stadt, dass diesmal auch etwas passiert.


1 Kommentar:

  1. Stimme dem Konzept zu. Habe eine Frage zu den "Spangen": Die Bergmannstraße mit dem Rad erlaubterweise gegen die Pkw-Fahrtrichtung zu befahren, ist gefährlich. Auf der Seite parken PKW teilweise auf der Straße und die Einmündung in den Ostersteg ist völlig ungeschützt.

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